Habt ihr auch schon mal festgestellt, dass Tierhalter oft gar nicht tierlieb sind?
Heutige Begegnung: Ich bin im Wald spazieren (im Taunus, also richtig weit draußen, nicht bloß am Stadtrand). Von weitem sehe ich schon zwei Frauen mit ihren Hunden, bzw. höre sie schon kläffen. Der eine war glaub ich ein Golden Retriever, der andere sah etwas nach Jagdhund aus, jedenfalls nicht gerade klein. Als ich näher komme, rufen die beiden ihre Hunde zu sich, leinen sie an, und halten sie fest; was sie auch müssen, denn die Hunde ziehen ordentlich. Ich hatte ca. 20Sekunden Zeit, mir zu überlegen, ob ich was sage. Eigentlich hatte ich keinen Bock auf Diskussionen, letztlich hab ichs aber doch gemacht; weil ich mir beim letzten Mal (
die Sache mit dem Entenfüttern) vorgenommen hatte, NICHT wegzuschauen, sondern die Leute drauf anzusprechen wenn ich meine, dass sie Tieren (oder anderen Menschen) schaden.
Ich habe also in meinem höflichsten Tonfall gesagt, dass ich es nett finde, dass sie die Hunde wegen mir angeleint haben, aber dass Hunde im Wald doch eigentlich immer angeleint sein sollten, worauf die eine der Damen meinte, es gäbe keine allgemeine Alleinpflicht im Wald. Ich habe erwidert, dass ich auch keine Pflicht meinte, sondern dass die Hunde Wild aufschrecken und jagen könnten, und ich es deshalb angemessen fände, sie ständig an der Leine zu haben. Da kam dann nur in schnippischem Tonfall das übliche "die tun doch nix, und das sind auch keine Jagdhunde", und "Wenn man seinem Hund nicht vertraut...", worauf ich erklärt habe, dass das nichts mit Vertrauen zu tun hat, sondern dass jeder Hund einen natürlichen Jagdtrieb hat, und dass sie die Hunde gar nicht zurückrufen könnten bzw. schnell genug anleinen; wenn der was sieht dann rennt der hinterher. Darauf kam dann nur "Die Hunde müssen doch auch mal laufen". Ich habe nur noch "Ja, aber doch nicht unbedingt im Wald, wo das Wild gestört wird" gesagt, und damit war die Diskussion dann beendet.
Mich ärgert sowas echt; ich mag Hunde und die sollen ja auch laufen können, aber da wo sie niemanden stören bzw. gefährden! So ein Verhalten finde ich rücksichtslos, im Wald leben Rehe, Hirsche, Wildschweine, Füchse und viele Kleintiere, selbst wenn der Hund das Tier nicht erwischt, wird er es doch aufschrecken und verfolgen. Der Mensch breitet sich immer weiter aus und wenn es irgendwo noch ein Fleckchen Natur gibt, dann benimmt er sich als sei ihm die ganze Welt untertan.
Ich habe gerade extra nachgeschaut; in Hessen scheint es außer bei "gefährlichen Hunden" aber zwar keine allgemeine Anleinpflicht zu geben (siehe
Hessische Hundeverordnung), aber sehr wohl im Wald!
Nach dem Hessischen Jagdgesetz handelt derjenige ordnungswidrig, der vorsätzlich oder fahrlässig Hunde unbeaufsichtigt in einem Jagdbezirk laufen lässt. Eine solche Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbusse bis zu 25.000,-- EUR geahndet werden.'
Unbeaufsichtigt laufen lässt jemand dann seinen Hund, wenn dieser sich außerhalb seiner Einwirkung befindet. Unter Einwirkung befindet sich der Hund, wenn er in Hör- und Rufweite ist und einem Ruf oder Pfiff sofort folgen würde. Der Hund muss dabei nicht unbedingt in Sichtweite seines Herrn sein. Bei der Beurteilung der Hör- und Rufweite und des Appells muss man vom Einzelfall ausgehen. An einen ausgebildeten Schutz- und Jagdhund können dabei größere Anforderungen gestellt werden, als an einen Stubenhund. Grundsätzlich kann aber davon ausgegangen werden, dass sich auch der ausgebildete Hund bei einer Entfernung über 200 m außerhalb des Einwirkungsbereiches befindet. De Hund steht auch nicht unter Einwirkung seines Herrn, wenn dieser weder Willens noch in der Lage ist von seiner Einwirkungsmöglichkeit Gebrauch zu machen. Wird von einem unbeaufsichtigt im Jagdbezirk laufenden Hund ein Stück Wild gerissen oder verletzt, so hat der Hundehalter, wenn ihm Vorsatz oder Fahrlässigkeit angelastet werden kann, dem Jagdausübungsberechtigten Schadensersatz für das gerissene Stück zu leisten.
Quelle: jungejägerhessen
Leider ist es ziemlich sinnlos, an die Rücksichtnahme zu appelieren; und das ist bei Hundehaltern ziemlich sinnlos. Viele lassen Waldi und Fiffi rumkläffen und überall hinkacken, und wenn sie fremde Leute anspringen (ist mir auch schon passiert), ist da nichts bei.
Ich krieg nen regelrechten Hass auf Hundehalter; v.a. wenn ich sehe, dass sie ihre Hunde auch nicht gut behandeln. Man sieht so oft verfettete Hunde, oder wie der Halter sie ruckartig an der Leine zieht oder anschreit. Ich glaube, manche schaffen sich nur deswegen einen Hund haben, um etwas zu haben, was sie beherrschen können.
Das musste mal raus!