Die Zeitschrift „Ökotest“ hat in ihrer aktuellen
Ausgabe 22 vegane Brotaufstriche getestet und in 17 von ihnen
problematische Mineralöle gefunden. Vier Produkte enthielten die
besonders gefährlichen aromatischen Mineralöle (MOAH), die unter
Verdacht stehen, krebserregend und erbgutverändernd zu sein. Die
Drogerieketten dm und Müller stoppten daraufhin den Verkauf dieser
Produkte, Rossmann und Allos verkaufen die belasteten Aufstriche jedoch weiter.
Nach dem Fund von gesundheitsgefährdenden
Mineralölen haben die Drogerieketten dm und Müller den Verkauf zweier
Bio-Brotaufstriche gestoppt. Betroffen sind die „dm Bio Pastete Tomate“
und die „Bio Primo Gourmet Pastete Kräuter" von Müller, wie die
Unternehmen schriftlich gegenüber foodwatch erklärten. Auch die „Ener
Bio Paprika-Chili Pastete“ der Drogeriekette Rossmann sowie die „Tartex
Brotzeit Tomate“ von Hersteller Allos waren mit MOAH belastet – diese
Produkte stehen aber weiterhin in den Regalen, die Unternehmen lehnen
einen Verkaufstopp ab.
Rossmann: „gesundheitliche Bewertung problematisch“
Die in den Brotaufstrichen nachgewiesenen
aromatischen Mineralöle (MOAH) stehen laut der Europäischen Behörde für
Lebensmittelsicherheit (EFSA) unter Verdacht, krebserregend und
erbgutverändernd zu sein. Auch dem Bundesinstitut für Risikobewertung
(BfR) zufolge sollte kein nachweisbarer Übergang von MOAH auf
Lebensmittel stattfinden. Trotzdem hat die Drogeriekette Rossmann den
Verkauf ihres mit Mineralölen belasteten Brotaufstrichs nicht gestoppt.
Man teile die Einschätzung über die gesundheitlichen Gefahren von
mineralölbelasteten Lebensmitteln nicht, erklärte das Unternehmen
gegenüber foodwatch. Auch der Hersteller Allos hat sein Produkt nicht
aus dem Verkauf genommen. Man habe den Lieferanten gewechselt, schrieb das Unternehmen an foodwatch.
Gesundheitsschutz nicht Herstellern überlassen!
foodwatch fordert die Unternehmen auf, die
betroffenen Produkte sofort aus dem Verkehr zu ziehen. Das sollten
Hersteller grundsätzlich tun, wenn sie wissen, dass ihre Lebensmittel
mit krebsverdächtigen Mineralölen verunreinigt sind. Die
unterschiedlichen Reaktionen der Unternehmen auf die Mineralöl-Funde in
ihren Produkten zeigen jedoch: Der Schutz der Verbraucherinnen und
Verbraucher darf nicht den Herstellern und Händlern überlassen werden,
Bundesregierung und EU müssen endlich sichere Grenzwerte für Mineralöle
vorschreiben!